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„Schule ist dort weniger akademisch, mehr zum Wohlfühlen“

Ian Gindele (Abitur 2021) berichtet im Rahmen einer Informationsveranstaltung von seinem Aufenthalt in Kanada


Ursprünglich war das Ganze nur für die Englisch-Leistungskurse geplant, doch es hat sich gelohnt, die Veranstaltung für die gesamte Kursstufe 1 am Salvatorkolleg zu öffnen: Christine Braig, Beauftragte für das Profilelement „Universalität“, informierte am Donnerstag, den 21. Juli 2022 die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 11 zu Auslandsaufenthalten. Im Rahmen dieser Veranstaltung berichtete der Ex-Kollegschüler Ian Gindele (Abitur 2021) von seinen Erfahrungen in Kanada. Als Stipendiat der Schahl-Stiftung war es Ian möglich, ein Jahr in Victoria, nahe Vancouver (Provinz British Columbia) zu verbringen und dort die High School zu besuchen. Dieses „Gap Year“ kam ihm sehr entgegen, da er schon im Alter von 17 Jahren das Abitur ablegte und daher bis zur Volljährigkeit weitere Erfahrungen in einem anderen Land sammeln – und zudem einen weiteren Schulabschluss erwerben – konnte.

Diesen, das kanadische High School-Diplom, veranschlagte Ian zwar nicht allzu hoch, gleichwohl war es für ihn eine schöne und interessante Erfahrung: Schule in Kanada sei einerseits aus mehreren Gründen angenehm. Das akademische Niveau ist moderat, auch einem Nicht-Muttersprachler, der das deutsche Schulsystem gewöhnt ist, fällt es verhältnismäßig leicht, dort mitzuhalten. Sport spielt eine wichtige Rolle im schulischen Alltag, man kann etwa, wie Ian, Rudern und Ultimate Frisbee betreiben. Der Unterricht orientiert sich ungleich stärker an den Interessen der Schülerinnen und Schüler, schon ab Klasse 5 können Fächer und Kurse gewählt werden. Andererseits ist das Ganze nicht unbedingt erfüllend. Gerade Jugendliche mit ausgeprägtem Ehrgeiz langweilen sich schnell, das Wahlsystem sorgt dafür, dass man über mehrere Monate tagtäglich den gleichen Stundenplan hat. Die Schulzeiten ziehen sich stets bis in den Nachmittag, erst um drei ist Schluss.

Die anschließende Fragrunde wurde sowohl von den Schülerinnen und Schülern der Kursstufe 1 als auch von den anwesenden Lehrkräften bestritten. Die Fragen drehten sich vor allem darum, warum Ian Kanada als Ziel gewählt hat – wobei sich herausstellte, dass eigentlich Neuseeland erste Wahl gewesen wäre, dies aber wegen der Pandemie nicht möglich war.

Im Anschluss an Ians Vortrag informierte Christine Braig über die Basics des Auslandsaufenthalts für junge Erwachsene. Dabei ging es zum einen um die kluge und gründliche Recherche – Ziele, Anbieter und Formen des Aufenthalts. Zum anderen erläuterte sie den Unterschied zwischen Work & Travel, FSJ, Freiwilligendienste im Ausland und der Tätigkeit als Au-Pair. Dabei unterstrich die stets die Bedeutung des gründlichen und durchdachten Vorgehens – ein längerer Aufenthalt im Ausland will wohl überlegt und gut geplant sein.

Für die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 1 war die Informationsstunde mit Sicherheit von großem Wert. Bereits in den vergangenen Jahren haben relativ viele die Möglichkeit eines längeren Aufenthalts im Ausland genutzt.


Markus Benzinger

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