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Biologisches Kolloquium

 

Zu einem „Science Slam“ hatten das Salvatorkolleg und das Naturschutzzentrum Bad Wurzach am 6. November 2024 im Rahmen des Biologischen Kolloquiums eingeladen. Beim Biologischen Kolloquium handelt es sich um eine Vortragsreihe, bei der jährlich ein Experte zu einem Thema der Biologie referiert und zu der auch Schulfremde herzlich eingeladen sind. Das Biologische Kolloquium ist in Bad Wurzach seit vielen Jahrzehnten etabliert, so fand die erste Veranstaltung dieser Art bereits am 2. September 1953 zum Thema „Die Psychomotorik bei Instinkttieren und bei Lerntieren“ statt. 

Während viele der ca. 30 Zuhörer, die sich im Foyer der Schule zusammengefunden hatten, schon häufiger ein Biologisches Kolloquium am Salvatorkolleg besucht hatte, war es für fast alle jedoch der erste „Science Slam“. Unter diesem neudeutschen Begriff versteht man einen launigen Vortrag, der sich (angelehnt an das ältere Konzept des Poetry Slams) in einem vorgegebenen Zeitrahmen mit einem bestimmten wissenschaftlichen Thema beschäftigt. Mit dem Biologen Dr. Sebastian Lotzkat war ein echter Veteran auf diesem Gebiet eingeladen worden. Mit großem Elan erläuterte er dem Publikum, was man in der Biologie eigentlich unter einer Art versteht und wie neue Arten entstehen. Dabei bezog Lotzkat auch immer wieder mit einem „Artenraten“ das Publikum mit ein, wobei er bevorzugt Arten zeigte, die auch im Wurzacher Ried heimisch sind.

Einen besonderen Fokus legte Lotzkat in seinem Vortrag auf die Wichtigkeit der Artenvielfalt und er gab eindrückliche Beispiele, welche Folgen es haben könnte, wenn diese Vielfalt weiter abnimmt. Die Menschheit stehe vor dem größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier und auch heute noch gälte die Feststellung Alexander von Humboldts: „Alles hängt mit allem zusammen.“ Auch wenn das Thema Artensterben kein angenehmes ist und für eine gewisse Ratlosigkeit sorgt, gelang es Lotzkat am Ende seines anderthalbstündigen Vortrags auch Hoffnung zu machen. So würden jedes Jahr Arten wiederentdeckt, die teilweise seit Jahrzehnten als ausgestorben gälten. Zudem gab er praktische Hinweise, wie jeder einzelne in seinem Garten oder auf seinem Balkon für mehr Artenvielfalt sorgen könnte. Es bleibt zu hoffen, dass einige dieser Anregungen auf offene Ohren stießen und zukünftig eventuell auch am Salvatorkolleg umgesetzt werden.