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SMV-Barcamp in Ellwangen an der Jagst

Mitte November 2024 fand das zweite SMV-Barcamp innerhalb des Ordensschulen Trägerverbundes (OTV) statt.

Um diesen Satz verstehen zu können, müssen vermutlich zunächst einige Begriffe geklärt werden, z.B.: Was ist die SMV? Die Abkürzung SMV steht für Schülermitverantwortung. Innerhalb der SMV engagieren sich Schüler jeden Alters für die Interessen der Schülerschaft und vertreten diese gegenüber der Schulleitung und den Lehrern. Geleitet wird die SMV vom gewählten Schülersprecher / der Schülersprecherin und unterstützt wird sie von zwei Verbindungslehrern. Neben den politischen Interessen der Schüler, für die die SMV eintritt (z.B. die Aushandlung der Handy-Ordnung), organisiert die SMV über das Schuljahr verteilt zahlreiche Aktionen und Events, alles nach dem Motto: Von Schülern für Schüler. Was ist ein Barcamp? Ein Barcamp ist ein Konferenz-Format, das bewusst darauf setzt, im Vorhinein keine Tagesordnung vorzugeben. Stattdessen bringen die Konferenzteilnehmer Themen mit, die sie beschäftigen und zu denen sie sich Input und Austausch erhoffen. In Unterkonferenzen, die sich mit den mitgebrachten Themen beschäftigen, treffen sich dann Interessierte und diskutieren auf Augenhöhe miteinander, d.h.: Bei einem Barcamp wird geduzt, Stellung und Alter der Konferenzteilnehmer sind irrelevant. Das Ziel ist, dass jeder Teilnehmer mit neuen Ideen, neuen Kontakten und im Idealfall sogar mit konkreten Konzepten die Konferenz verlässt und mit neuem Schwung an seinen Projekten weiterarbeiten kann. Und zuletzt: Was ist der OTV? Der Ordensschulen Trägerverbund (OTV) ist der gemeinsame Träger von insgesamt sieben katholischen Schulen in Württemberg, von denen eine das Salvatorkolleg ist. Neben der gemeinsamen Verwaltung vertreten die sieben Schulen ähnliche Profile und stehen lose in Kontakt zueinander. Während einzelne Lehrer der Partnerschulen sich des Öfteren, v.a. bei Fortbildungen, treffen, ist das SMV-Barcamp der einzige Anlass, bei dem Schüler aus allen sieben Schulen miteinander in Kontakt treten können.

Am 21. November fuhr nun eine Abordnung der SMV des Salvatorkollegs, die aus sieben Schülern von Klasse 8 bis 12 und 2 Lehrern bestand, zu besagtem SMV-Barcamp an unsere Partnerschule St. Gertrudis in Ellwangen an der Jagst. Am ersten Tag fand nach einem Brezelfrühstück das Barcamp statt, wobei es den Teilnehmern möglich war, je nach Interessenlage an insgesamt vier 45-minütigen Unterkonferenzen teilzunehmen. Dabei traten die Wurzacher Schüler und Lehrer in intensiven Austausch mit den Abordnungen der anderen Schulen. Bei einer Abschlussrunde wurden die Plakate, auf denen die Ergebnisse der Unterkonferenzen protokolliert worden waren, aufgehängt, so dass auch hier noch Raum für Gespräche und Austausch blieb. Die Nacht verbrachten die Schülerinnen und Schüler wie bereits beim ersten OTV-Barcamp, das letztes Jahr in Stuttgart stattfand, in Gastfamilien.

Am nächsten Morgen trafen sich nach einem gemeinsamen Frühstück die Abordnungen der einzelnen Schulen separat, um zu diskutieren, welche Themen man weiterverfolgen will. Dabei einigten sich die Wurzacher Schülerinnen und Schüler auf vier Projekte: Zum einen soll in der Oberstufe das Amt der Kursprecher genauer definiert werden. Dabei soll geklärt werden, welche Aufgaben und Rechte ein Kursprecher zukünftig haben soll, was längerfristig für mehr Mitbestimmung, aber auch für eine reibungslosere Organisation des Abiballs sorgen soll. Dann will die SMV ein Projekt initiieren, das auf Diskriminierung im Schulalltag aufmerksam machen und dafür sensibilisieren soll. Hierbei handelt es sich um ein Anliegen, das im vergangenen Schuljahr mehrfach von Schülerseite geäußert wurde und das auf ein besseres Miteinander und mehr Solidarität abzielt. Als drittes will die SMV mehr Aktionen für die Schüler u16 anbieten und hierfür auch konkret auf Wünsche und Vorschläge der Unter- und Mittelstufe eingehen. Und zuletzt wird die SMV des Salvatorkollegs mehr Kontakt zu den SMVen der anderen Wurzacher Schulen suchen und für gemeinsame Aktionen werben. Diese Projektideen präsentierten die Wurzacher Schüler ihrem Schulleiter Klaus Amann, der gemeinsam mit dem Mittelstufenbeauftragten Alexander Notz extra nach Ellwangen fuhr. In einer letzten zweistündigen Arbeitsphase diskutierten Schüler, Lehrer und Schulleitung sehr konstruktiv über die erarbeiteten Projekte, über ihre Umsetzbarkeit und einen ungefähren Zeitplan für die Umsetzung. Die Schulleitung vermittelte hierbei, wie wichtig eine engagierte und selbstbewusste SMV für den Schulalltag und ein gutes Miteinander an der Schule sei. Zu guter Letzt stellten sich die unterschiedlichen Schulen gegenseitig ihre Projekte vor und am frühen Nachmittag machten sich die verschiedenen Abordnungen weitgehend zufriedn auf den Heimweg; allerdings nicht, ohne dass von Schülerseite gegenüber der Geschäftsführung des OTV der Wunsch nach einem weiteren Barcamp im kommenden Jahr geäußert wurde.

Christoph Sigg