Suche

Von Mülltrennern und Froschliebhabern - Die Woche der deutsch-französischen Freundschaft am Salvatorkolleg

Vom 21.-25. Januar fand am Gymnasium Salvatorkolleg die „Woche der deutsch-französischen Freundschaft“ statt. Bereits seit dem Jahr 2003 – als sich der für die Beziehungen zwischen den beiden Ländern ungemein wichtige Élysée-Vertrag zum vierzigsten Mal jährte – gibt es ganz offiziell den Deutsch-Französischen Tag, der stets am 22. Januar begangen wird. Dass in diesem Jahr am Salvatorkolleg gleich eine ganze Woche lang gefeiert wird, das hat mehrere Gründe. Zum einen erneuerten genau zeitgleich, am 22. Januar 2019, Angela Merkel und Emmanuel Macron im Aachener Rathaus die 1963 von Adenauer und de Gaulle begründete deutsch-französische Freundschaft und Zusammenarbeit.

Zum anderen arbeitet seit Beginn des Schuljahres die 22-jährige Französin Malorie Compeyron im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes (EFD) am Gymnasium in Bad Wurzach. Als Projekt, das alle Teilnehmer des EFD organisieren und durchführen müssen, hat sich die Studentin aus der Nähe von Saint-Etienne eine Semaine de l’amitié franco-allemande gewählt – eben die erwähnte „Woche der deutsch-französischen Freundschaft“. Zu diesem Projekt gehörte einerseits ein Filmabend am Dienstag. Lehrerinnen der Fachschaft Französisch unterstützten Frau Compeyron bei der Bewirtung der anwesenden Schülerinnen und Schüler mit typisch französischen Snacks.

Zwei Tage später lernten Schülerinnen und Schüler des Salvatorkollegs im Foyer der Schule mehr über die beiden Länder Deutschland und Frankreich. Unter Anleitung von Frau Compeyron und ihrer Mit-Freiwilligen Anna Körösparti aus Ungarn setzten die Schüler Puzzles zusammen, die am Schluss eine Karte des jeweiligen Landes ergaben. Der Clou: Die Deutschlandkarte war mit französischsprachigen Bezeichnungen versehen, die erst übersetzt werden mussten: Welche Bundesländer verbergen sich etwa hinter „Basse Saxe“ oder „Pomméranie Occidentale“?

Über die gesamte Themenwoche hinweg konnten Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte und Besucher im Foyer zudem mehr über die Städtepartnerschaft zwischen Bad Wurzach und Luxeuil-les-Bains erfahren. In einer Plakatausstellung dokumentieren Fotos und Texte die seit Jahrzehnten bestehende Jumelage. Wer Spaß an Klischees und Stereotypen hat, konnte sich wahlweise als typischer Deutscher oder Franzose fotografieren lassen: Zwei Aufstellfiguren, durch die man seinen Kopf stecken kann, verkörpern klassische Vorurteile vom lederhosentragenden, mülltrennwütigen Deutschen wie vom Franzosen mit Baskenmütze, Ringelhemd und Appetit auf Frösche.

Dass bei allem Unfug auch die didaktische Seite nicht zu kurz kommt, dafür haben die Französisch-Lehrkräfte am Salvatorkolleg gesorgt: In den Klassenstufen 8, 9 und 10 verfassten Schülerinnen und Schüler Texte über ihren Frankreich-Aufenthalt oder ihre Ansichten über Frankreich bzw. Deutschland. In der Kursstufe 2 wurden Gedichte in französischer Sprache geschrieben. Die Ergebnisse dieser „deutsch-französischen Themenwoche“ im Unterricht kann man an der Wand des Foyers betrachten und lesen.


Markus Benzinger

Mehr Info