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Sozialpraktikum - soziale Kompetenz und persönliche Reife

"Sozial", dieser Begriff kommt aus dem Lateinischen und heißt "gemeinsam"/ "verbunden". Denn in einem Sozialstaat soll niemand allein gelassen werden, wenn er durch schwierige Umstände wie zum Beispiel Krankheit oder Arbeitslosigkeit in Not geraten ist. Der Staat unterstützt durch die Sozialhilfe mit dem Nötigsten. So auch die Schüler, die am Sozialpraktikum/ Projekt Compassion teilnehmen. Helfen ist Solidarität, welche eine der Säulen des Salvatorkollegs ist.

"Solidarität" kommt aus dem Lateinisch-Französischen und heißt "Zusammengehörigkeit", aber auch „Mitfühlen“/ „Mitleiden“. Anders ausgedrückt heißt es so viel wie „mit fühlen“ oder „Mitgefühl“ und „mit leiden“ oder „Miterleiden“. Dabei ist es aber nicht negativ gemeint, sondern meint die Erfahrungen und neuen Erkenntnisse, denn das Sozialpraktikum zielt darauf ab, Soziale Kompetenzen zu fördern und die Entwicklung der persönlichen Reife zu unterstützen. Vorreiter in Sachen Sozialpraktikum waren und sind kirchlich oder sozial ausgerichtete Gymnasien, inzwischen organisieren aber auch andere Schulen soziale Praktika.

Alle Schüler des Gymnasium Salvatorkollegs absolvieren dieses Sozialpraktikum in der Kursstufe 1. Dort arbeiten sie mit und lernen so die typischen Arbeitsabläufe kennen. Sie werden mit verschiedenen Situationen konfrontiert, können hautnah in den Berufsalltag hineinschnuppern und praktische Berufserfahrungen sammeln.

Die Schüler sollen lernen, Verantwortung für sich selbst und für andere Menschen zu übernehmen. Zudem soll ihn das Sozialpraktikum darin unterstützen, soziale Fähigkeiten wie Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Zivilcourage zu erwerben und diese zu vertiefen.

Die Schüler kommen im Rahmen des Sozialpraktikums mit kranken, behinderten, alten, hilfebedürftigen oder sozial benachteiligten Menschen in Kontakt. Dadurch werden sie mit sozialen Wirklichkeiten konfrontiert, denen sie andernfalls so vielleicht nicht begegnet wäre. Durch das Praktikum sollen die Schüler lernen, sich mit verschiedenen Lebenssituationen auseinanderzusetzen und damit umzugehen und sollen mit Themen wie Alter, Krankheit, Vereinsamung, Armut und Tod sensibilisiert werden.

Nach Abschluss des Sozialpraktikums müssen die Schüler einen Praktikumsbericht verfassen. Die Erfahrungen und Erlebnisse werden dann im Religionsunterricht in Gesprächsrunden aufgearbeitet, dadurch entsteht eine Verbindung zwischen Praxis und Unterricht, somit sollen nicht nur die zwei Wochen in einer Sozialen Einrichtung verbracht werden, sondern auch ein Austausch mit Lehrern und anderen Schülern dann im Religionsunterricht stattfindet um die Erfahrungen und Eindrücke zu teilen.

Die Leitidee von einem Sozialpraktikum ist der soziale Gedanke und dass Schüler aus dem Sozialpraktikum etwas für sich und ihren weiteren Lebensweg mitnehmen.

Die Einrichtung, in der der Schüler das Sozialpraktikum absolviert hat, stellt ein Zertifikat oder ein Zeugnis aus. Dieses kann bei späteren Bewerbungen verwendet werden.

Das Gymnasium arbeitet mit verschiedenen sozialen Einrichtungen zusammen. Die Schüler müssen deshalb nicht unbedingt selbst nach einer Praktikumsstelle suchen, sondern können sich auch aus einer Liste die Einrichtung aussuchen, die sie besonders anspricht. Die Schüler können aber auch selbst eine Institution vorschlägt, bei der er sein Sozialpraktikum absolvieren wollen.

Generell bieten
·         Alten- und Pflegeheime,
·         Sozial- und Hilfsdienste im Bereich der häuslichen Pflege und Betreuung,
·         Einrichtungen der Behindertenhilfe,
·         integrative Kindergärten, Kitas und Kinderheime,
·         Sonder- und Förderschulen,
·         Einrichtungen der Jugendhilfe und
·         Projekte im Bereich der Betreuung von Obdachlosen oder Armen und Bedürftigen
soziale Praktikumsstellen an.

Aber durch Corona war alles anders, die Schüler des Gymnasium Salvatorkollegs konnten an Stelle des Sozialpraktikums auch ein BOGY machen, bei welchem sie in einen Betrieb ihrer Wahl gehen um auch die Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln, nur ohne den sozialen Aspekt.

Persönlich kann ich sagen, dass das Projekt Compassion den Umgang mit Menschen und das helfen und verstehen dieser deutlich vereinfacht und das Gefühl des Zusammenhaltens und zusammen seins stärkt.

Es geht beim Sozialpraktikum also darum, soziale Kompetenzen zu entwickeln und persönlich zu reifen.

Niklas Weyh