Begabungsförderung und Lernbegleitung am Salvatorkolleg gewinnen Modellcharakter
Ein sehr interessanter Nachmittag und Abend war der 18. April: Frau Corinne Häberli Hunkeler und Frau Buser Steiger, beide Primarlehrerinnen in der Schweiz, kamen nach Bad Wurzach, um das Projekt „Schülersprechstunde mit dem Zürcher Ressourcenmodell“ in Kl. 8 kennen zu lernen. Die beiden Lehrerinnen arbeiten mit dem Zürcher Ressourcenmodell in Primarschulen, also Grundschulen (vgl. hierzu: https://www.psi-schweiz.ch/wp-content/uploads/16-11-Artikel-Hirnpalast-n-und-s.pdf), und außerdem im Coaching von Kindern und Erwachsenen.
Es wurden nachmittags mehrere Lehrer-Schülergespräche durchgeführt, danach erfolgte ein Austausch über die Beobachtungen und Anregungen für die Verbesserung der Methode. Für die Lehrerinnen und Lehrer des Salvatorkollegs ergaben sich zahlreiche Ideen für die Weiterentwicklung. Während des Nachmittags stieß auch Dr. Sebastian Renger, Leiter des Deutschen Zentrums für Begabungsforschung und Begabungsförderung in Minden/ Westfalen, hinzu. Er bereicherte die Runde durch seine Sichtweise und einige Präzisierungen.
Am Abend fand dann ein Vortrag von Dr. Renger im Foyer des Salvatorkollegs statt: „Begabungsausschöpfung – Wie kommt Begabung zur Entfaltung?“ Einen sehr ähnlichen Vortrag hatte Herr Dr. Renger, der dem Salvatorkolleg seit Jahren eng verbunden ist, bereits am 29. November 2017 gehalten, als das Bad Wurzacher Gymnasium zum zertifizierten Kompetenzzentrum für Lernbegleitung ernannt wurde. Dr. Renger gelang es wiederum, durch anschauliche Beispiele die recht komplexe Persönlichkeits-Interaktionstheorie (PSI-Theorie) von Prof. Julius Kuhl zu erläutern.
Im Wesentlichen geht diese Theorie davon aus, dass Begabung nicht, wie lange Zeit vermutete, allein von der Intelligenz einer Person abhängt, sondern ebenso von den Faktoren „Beziehung“, „Selbstbehauptung“ und „Freiheit“ bestimmt wird. Die „Typologie der Begabungen“ machte dabei deutlich, dass jeder Typus seine besondere Weise des Umgangs mit herausfordernden Situationen hat. Die Theorie kann dann dabei helfen, Veränderungen in Gang zu setzen, wenn es für den Betroffenen schwierig wird. Von besonderem Interesse war der Vortrag für die Eltern der Schülerinnen und Schüler am Salvatorkolleg, an die im letzten Elternbrief der Schulleitung eine Einladung erging.
Klaus Amann, Markus Benzinger