Heilende Physio- und Ergotherapie durch Vertrauen und Verständnis zwischen Patienten, Therapeuten und Praktikantin
Im Rahmen meines zweiwöchigen Sozialpraktikums hatte ich die Gelegenheit, die Therapiepraxis Vital in Aichstetten besser kennenzulernen. In der ersten Woche absolvierte dort ebenfalls eine weitere Schülerin aus einer anderen Schule ein Praktikum. Wir verstanden uns auf Anhieb. Am Montag wurden wir erstmal herzlich begrüßt und über den organisatorischen Ablauf unserer Praktika informiert. Wir bekamen jeweils eigenen Pläne für den Alltag, sodass wir uns selbstständig in der Praxis frei bewegen konnten. Ich durfte bei verschiedenen Behandlungsmethoden zuschauen, wie etwa bei der manuellen Therapie, der Krankengymnastik oder der Durchführung von Massagen. Es war äußerst faszinierend zu beobachten, wie durch bestimmte Handgriffe und Übungen die Beweglichkeit und das Schmerzempfinden der Patienten verbessert wurde.
Ich durfte mit den Patienten in Kontakt treten, mit ihnen sprechen und ihre ganz individuelle Krankheitsgeschichte hören. Obwohl manche Patienten die genau gleiche Krankheit besaßen, prägte diese sich komplett unterschiedlich aus. Die meisten gingen sehr offen mit ihren Verletzungen oder auch Beeinträchtigungen um und machten zum Teil auch kleine Späße darüber. Andere sahen wiederum ihren Termin als Möglichkeit mit den Therapeuten ins Gespräch zu kommen und ihre Sorgen und Probleme bei einer externen Person auszusprechen. Dabei wurde mir schnell klar, wie wichtig eine gute Kommunikation sowohl in der Physio- als auch in der Ergotherapie ist. Besonders bemerkenswert fand ich den einfühlsamen Umgang der Therapeuten mit ihren Patienten. Langwierige Patienten waren sehr vertraut mit ihren Therapeuten und duzten sich teils auch. Dieser individuelle Umgang hat mir gezeigt, wie viel Vertrauen und Verständnis in diesem Gesundheitsbereich erforderlich ist.
Freitags sind in der Praxis immer Hausbesuche vorgesehen. Dieser Bereich war nochmals eine komplette Wendung für mich. Normalerweise kommen die Patienten mit ihren Verletzungen, Beeinträchtigungen und Problemen in die Praxis. Für manche Patienten ist dies allerdings nicht möglich, da sie beispielsweise keine Treppen laufen können oder im schlimmsten Fall bettlägerig sind. Menschen in einem solchen Zustand zu sehen hat einen selbst natürlich emotional belastet und schwer getroffen. Seine Hände, Arme und Beine bewegen zu können oder auch zu laufen erachtete ich nach meinem Praktikum als besonders wertvoll. Was mich jedoch überraschte war, dass die meisten Patienten extrem positiv und lebensfroh ihr Leben bestritten.
Das Praktikum hat mir sehr gut gefallen und dies liegt unter anderem sicherlich auch an den Kollegen, die sich für mich die Zeit genommen haben und immer ein offenes Ohr für Fragen hatten. Ich persönlich fand den Bereich der Ergotherapie sehr spannend und durfte auf Nachfrage noch bei weiteren Kolleginnen mitgehen. Generell überrascht hat mich auch die Tatsache, dass ich mir zuvor beruflich wenig darunter vorstellen konnte. Jetzt nach dem Praktikum weiß ich aber, dass ich definitiv noch ein weiteres absolvieren möchte, da ich mir den Bereich nun auch beruflich sehr gut vorstellen kann und es in Erwägung ziehe nach meinem Abitur eine Ausbildung in dieser Richtung zu beginnen. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei der Therapiepraxis Vital bedanken, für die zahlreichen Erfahrungen und Einblicke die ich dort bekommen konnte.
Laura Gegenbauer