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Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis

Bei der Entwicklung der Form der Begabtenförderung stellte sich heraus, dass ein ähnlicher Ansatz von Prof. Kuhl entwickelt wurde: die EOS-Diagnostik (Entwicklungsorientierte Systemdiagnostik), die auf Basis der PSI-Theorie (Persönlichkeit-System-Interaktion; Kuhl, 2001) die Erfassung einer Potentialanalyse eines jeden Schülers erlaubt. Bereits in der Anfangsphase gelang es, eine Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl von Prof. Kuhl an der Universität Osnabrück zu etablieren. Deshalb war es möglich die konzeptionelle Entwicklung der Begabungsförderung von Beginn an wissenschaftlich von der Universität Osnabrück begleiten zu lassen. Die wissenschaftliche Seite beteiligte sich an der Praxis und konnte damit die Wirkung ihres Ansatzes überprüfen. Gleichzeitig konnte auch die Wirkung der Förderung in den Blick genommen werden.

Die Diagnostikinhalte untersuchen auf differenzierte Weise das Wechselspiel psychischer Systeme:  Die Berücksichtigung individueller Prozesse des Schülers ist Substrat der Osnabrücker Persönlichkeits-Diagnostik (EOS) und erfasst mit wissenschaftlich valider Methodik eine Vielzahl der für die Begabungsausschöpfung relevanten motivationalen und volitionalen (willentlichen) Wirkfaktoren, die an der Begabungsausschöpfung beteiligt sind.

Das EOS-System bleibt jedoch nicht bei der Ermittlung von Schwachstellen stehen, sondern vermittelt vielmehr die Stärken des Schülers, die ihm helfen können, verborgene Potentiale zu nutzen und seine persönlichen Kompetenzen weiter zu entwickeln.

Die wissenschaftliche Absicherung dient der Objektivierung: Für eine eng verzahnte Zusammenarbeit zwischen der Forschung und den jeweiligen Lehrern werden die Ergebnisse nicht nur empirisch ausgewertet, sondern jedem Schüler individuell zurückgemeldet. Dieser Rückmeldevorgang vertieft auf besondere Weise das Mentoring zwischen Lehrer und Schüler und erlaubt dem „Trainer“, noch intensiver an den Ressourcen seines Schülers anzuknüpfen. Der Lehrer wird in diesen Prozessen zum Coach des Schülers, indem er zusammen mit dem einzelnen Schüler Strategien der Motivation und Handlung ausbildet und dem Schüler zum Aufbau seiner individuellen Begabungskompetenzen verhilft. Für diese begabungsstützende und kompetenzorientierte Arbeit mit den Schülern werden die Lehrer aus der Begabungsförderung fortlaufend weitergebildet.