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Gründliche Arbeit und kreatives Chaos – Zum Werkstattkonzert der Musikensembles am Salvatorkolleg

Zum ersten Mal fand am vergangenen Montag, den 18. Juni, abends im Foyer des Salvatorkollegs ein so genanntes „Werkstattkonzert“ der Musikensembles statt. Und dieser Name ist auch Programm. Bereits die Gestaltung der Einladungen und Plakate mit minimalistischer Schrifttypik und dem technisch anmutenden Titel „Werkstattkonzert 01“ erinnert an das Bauhaus – die Kunstakademie wohlgemerkt, nicht den gleichnamigen Baumarkt, doch auch erstere gliederte sich ja in viele „Werkstätten“.


Den Begriff der Werkstatt erläuterte dann auch Musiklehrerin Christine Braig, die das abendliche Programm moderierte, in ihrer Begrüßung des zahlreich erschienenen Publikums. Eine Werkstatt könne vieles sein: akribisch aufgeräumter Ort für effiziente Arbeitsleistung aber eben auch buntes chaotisches Durcheinander, das aber dem kundigen Besitzer gleichwohl ein gutes und sinnvolles Arbeiten ermöglicht. Bei den Musikensembles am Gymnasium überwiege, so Frau Braig, eher die bunte, chaotische Version.
Den Anfang machten beim Konzert die von Frau Braig selbst unterrichteten und am Keyboard begleiteten Abiturientinnen und Abiturienten des Neigungskurses Musik mit dem Stück „Heinzelmännchens Wachtparade“ von Kurt Noack. Danach zeigten die Jüngsten am Salvatorkolleg, die Schülerinnen und Schüler der Musikprojekte in Klassenstufe 5, ihr Können: Die Instrumentalisten interpretierten zwei von Bernhard Klein – ebenfalls Musiklehrer am Salvatorkolleg – selbst komponierte Stücke, darunter das aus zahlreichen Klangmustern bestehende „Regen“. Die Gruppe „Musiktheater“ zeigte eine eindrucksvolle Choreographie und einen Tanz.


Zu den festen Einrichtungen am Salvatorkolleg zählen die Schlossbläser. Auch wenn, wie Leiter Bernhard Klein bedauerte, in diesem Jahr wieder wichtige Mitglieder mit dem Abitur die Schule verlassen, bleiben die Schlossbläser dank ausreichend talentierten Nachwuchses erhalten. Vom großartigen harmonischen Zusammenspiel der Bläser von Klassenstufe 5 bis 12 konnte man sich beim Konzert denn auch überzeugen.
Der Schulchor, wiederum unter der Leitung von Christine Braig, erfreute das Publikum mit mehreren modernen Songs, darunter „Barbara Ann“ von den Beach Boys. Danach hatte die Big Band, dirigiert von Manfred Gaupp, ihren Auftritt. Auch sie ist unverzichtbarer Bestandteil des Salvatorkollegs und spielte unter anderem „Caravan“ von Duke Ellington. Das Vokalensemble der Oberstufe schließlich wechselte in seinem Repertoire zwischen besinnlich-melancholisch – mit „Videogames“ von Lana Del Rey – und aufgedreht mit dem „Shoop shoop Song“ von Merry Clayton.
Ganz zum Schluss präsentierten sich noch einmal die Instrumentalisten des Neigungskurses mit einem Potpourri aus Johann Strauß‘ Operette „Die Fledermaus“.


Das Werkstattkonzert Nr.01 war ein voller Erfolg, erfreulicherweise muss nun, wer sich für die Musikensembles am Salvatorkolleg interessiert, nicht mehr ein ganzes Jahr warten, sondern kann im Winter das „Konzert zur Jahreswende“, im Sommer das Werkstattkonzert besuchen. Und regelmäßige Werkstattkonzerte wären auch für das Schulsozialprojekt des Salvatorkollegs ein Gewinn: Der Eintritt war frei, doch um Spenden für die Blindenschule der Venerini-Schwestern in Assam (Indien) wurde gebeten. Ein Teil der Spenden kommt den musikalischen Schulprojekten selbst zu Gute.
Ein herzlicher Dank ergeht an all jene, die zum Gelingen des Konzertabends beigetragen haben.

Markus Benzinger