Eine wohl unvergessliche Zeit in einer Selbstversorgerhütte im Vorarlbergischen Marul (14. – 19.07.2019) durfte eine 10-köpfige Schülergruppe der Kl.7b mit ihrem Klassenlehrer Herrn Schmidt verbringen. Der vom DAV ausgebildete Erlebnispädagoge schloss damit sein diesjähriges Begafö-Projekt „Abenteuer macht Schule – Schule macht Abenteuer“ im Großen Walsertal ab. Hervorragend unterstützt wurde er dabei wie bereits in den vergangenen Jahren von Frau Hildegard Kitchen.
Nach einigen Vorbereitungs- und Planungstreffen im 2. Halbjahr setzte diese Praxiswoche ein Ausrufezeichen am Ende des Schuljahres, denn die altersmäßig bisher jüngste Teilnehmergruppe absolvierte die bis dahin konditionell und alpinistisch anspruchsvollste Bergtour der langjährigen Projektreihe. Dabei wurden z.B. das Orientieren mit der Karte und das Führen einer Gruppe geschult. Auch Problemlösungsaufgaben für die Gruppe, Übungen zur Naturwahrnehmung und zur Schärfung des ökologischen Bewusstseins im erlebnispädagogischen Sinne standen auf dem Programm. Einerseits waren die Teilnehmer durch eine „Solo“-Aufgabe auch dazu gezwungen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, andererseits hatten sie aber auch mit einem Partner Aufgaben zu absolvieren. Der kalte Marulbach mit seinem Wasserfall war dabei nicht nur Kulisse und Ort erlebnispädagogischer Inhalte, sondern wurde auch zum Baden genutzt. Bei Letzterem entstanden faszinierende Landart-Objekte der Schüler, die in einer Reflexions- und Gesprächsrunde den jeweils anderen vorgestellt wurden. Zudem war das gemeinsame Zubereiten und Kochen des abwechslungsreichen und leckeren Essens unter der gekonnten Anleitung von Frau Kitchen ein wichtiger täglicher Baustein des Hütten-Aufenthalts.
Dank der stabilen Witterung waren Herz und Höhepunkt der Woche die von den Schülern selbstständig geplante 2-Tagestour, die gleich am 1. Tag 1500 Hm im Aufstieg und in der Summe 1550 Hm im Abstieg beinhaltete. Diese ambitionierte Tour führte die Gruppe hinauf über das „Fürkele“ (1937 m) zur „Faludrigaalpe“ (1715 m) durch die Kernzone des „Biosphärenreservats Faludriga Nova“ hinauf zur „Schwarzen Furka“ (2199 m). Unterhalb des Sattels im Schatten des „Lusgrinds“ (2286 m) fand die Gruppe dann einen atemberaubenden Biwakplatz für die Nacht, bevor es am nächsten Tag vorbei an der „Roten Wand“ (2704 m) über die Laguzalpe (1584 m) zurück zur Hütte ging.
Die hochmotivierte leistungsstarke und als Team agierende Gruppe, kehrte am vergangenen Freitag mit dem Leitungs-Team Herrn Schmidt und Frau Kitchen begeistert aus dem „Lernfeld Alpen“ in die gewohnte Alltagswelt zurück. Im Rucksack mitgebracht wurden Erlebnisse und Erfahrungen in der Natur, mit der Gruppe und schließlich auch mit sich selbst. All dies wird die Schüler ohne Zweifel ein Stück selbstbewusster und selbstständiger durch die kommenden Schuljahre und ihr Leben gehen lassen.
Thorsten Schmidt
