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„Politik muss aus der Mitte der Gesellschaft kommen!“

Raimund Haser (MdL) spricht am Tag der Freien Schulen am Salvatorkolleg

Eine Doppelstunde Gemeinschaftskunde der besonderen Art erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9b und 9d am Salvatorkolleg mit ihren Lehrkräften Gisela Rothenhäusler und Manfred Gaupp am Freitag, den 15. November. Anlässlich des „Tages der freien Schulen“ besuchte der Landtagsabgeordnete Raimund Haser (CDU) in Begleitung von Bürgermeisterin Alexandra Scherer und der Vorsitzenden des CDU Stadtverbandes Bad Wurzach, Emina Wiest-Salkanovic, die Schule.
Der „Tag der Freien Schulen“ findet jährlich statt und wird von der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Baden-Württemberg organisiert. Unter dem Motto „Schenken Sie uns eine (Schul-)Stunde Ihrer Zeit“ besuchen Abgeordnete des Landtages eine Freie Schule, um eine Schulstunde mit den Schülerinnen und Schülern zu gestalten.

Dem versierten Bildungspolitiker Haser bereitete es sichtbar Freude, den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 9 über sein Tätigkeitsfeld zu berichten. Zu Beginn versicherte er den Jugendlichen, eine sehr gute Schule zu besuchen – Haser war vor Jahren selbst Schnupperschüler am Kolleg, entschied sich dann aber wegen der langen Busfahrt doch für das Gymnasium in seinem Heimatort Leutkirch. Er erläuterte den Schulklassen, dass Politik nicht Abstraktes sei, das weit weg geschehe und von unnahbaren Personen gemacht werde. Vielmehr seien Politiker – auch und gerade er selbst – ganz normale Menschen aus der Mitte der Gesellschaft. Politik, so meinte, er, beginne im Gemeinderat. Die Perspektive der Kommunalpolitik wurde von Bürgermeisterin Scherer vertreten, welche die Ausführungen Hasers ergänzte und dabei bewusst machte, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Kommunen und diejenigen des Landes nicht immer deckungsgleich sind und es daher oft eines Kompromisses zwischen den politischen Ebenen bedarf.

Nach seinem etwa halbstündigen Vortrag widmete sich Raimund Haser den Fragen der Schülerinnen und Schüler, die diese im Gemeinschaftskunde-Unterricht vorbereitet hatten. Diese Fragen waren zahlreich, betrafen neben Einzelheiten zu Herrn Hasers bisheriger Karriere, zu den Verdienstmöglichkeiten als Abgeordneter und seiner Haltung zum Paragraphen 13 (Upload-Filter) vor allem zwei Themenbereiche: Zum einen den Klimawandel und alles, was mit diesem zusammenhängt – Fridays for Future-Demonstrationen, CO2-Besteuerung, E-Mobilität. Zum anderen die Stimmenverluste der CDU und deren Haltung zur Partei AfD.

Im ersten Fall betonte Haser die Notwendigkeit gerade der kleinen Schritte, um Umwelt und Klima nachhaltig zu schützen, erläuterte zudem, dass der staatliche Umweltschutz im Land Baden-Württemberg bereits seit Jahrzehnten vieles bewegt hat und verwies neben den „sichtbaren“ Themenfeldern wie Industrie, Energieproduktion und Verkehr auf andere, eher unbekannte, die aber großes Potential versprächen, so etwa neue Heiztechniken.

In Hinblick auf die sich verschiebenden politischen Gewichte erkläre Haser den Schülern, dass die Parteienlandschaft sich seit den 1970er-Jahren immer weiter ausdifferenziert habe, so dass einstige Volksparteien heute nicht mehr mit Stimmanteilen von 40 Prozent und mehr rechnen können. Koalitionen zwischen der CDU und der AfD hält der Landtagsabgeordnete für nicht denkbar. Er empfindet die AfD als „im Inneren funktionslose Partei“ und wirft ihr vor, mit dem Schlechtreden der augenblicklichen Situation und aus dem Schüren von Unzufriedenheit und Ängsten politisches Kapital zu schlagen und somit absichtlich destabilisierend zu wirken.

Zum Ende seines Vortrags wären noch immer Fragen von Schülerseite zur Beantwortung übrig gewesen – ein gutes Zeichen, das darauf schließen lässt, dass die 14- und 15-Jährigen großes Interesse an Herrn Hasers Vortrag hatten.

Raimund Haser war nach 2016 bereits zum zweiten Mal anlässlich dieses Tages am Salvatorkolleg und ist auch darüber hinaus ein häufiger und gern gesehener Gast an der Schule: Er war vor etwa einem halben Jahr im Rahmen des Europatages ebenso am Gymnasium wie beim Besuch von Kultusministerin Susanne Eisenmann im März 2018. Wir danken ihm, wie auch Frau Scherer und Frau Wiest-Salkanovic für ihren Besuch.

Markus Benzinger

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