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Ein Jahr zum Erinnern – Zur Verleihung der Abiturzeugnisse 2021


Es soll trotz Corona und allen damit verbundenen Unannehmlichkeiten kein Jahr zum Vergessen, sondern ein Jahr zum Erinnern sein. Dieser Satz stand im Mittelpunkt der diesjährigen Rede des Schulleiters Klaus Amann zur Verleihung der Reifezeugnisse an den Abiturjahrgang 2021. Und der Gesamtschnitt der Abiturientinnen und Abiturienten gibt ihm recht: Mit einem Wert von 1,97 ist er so gut wie nie zuvor am Salvatorkolleg.

Begonnen hat der Festakt am vergangenen Samstag, den 17. Juli, nachmittags mit einem Gottesdienst, der von den Schülerinnen des Religions-Leistungskurses gestaltet wurde. Das Bild des Baumes, der fest verwurzelt ist und deshalb sicher steht, war dabei bestimmend. In der Lesung aus dem Kolosserbrief lautete die entscheidende Passage: „Lebt in Christus. Bleibt in ihm verwurzelt“. Schulseelsorger P. Mariusz Kowalski betonte in seiner Predigt, wie wichtig der Halt im Leben ist, den gerade der Glaube geben kann. Für die musikalische Begleitung sorgte die Gruppe „Goldkehlchen“, die vor allem mit dem Stadionklassiker „You`ll never walk alone“ sowie einer sehr hörenswerten Version von Leonard Cohens „Hallelujah“ für eine zugleich heitere und feierliche Stimmung sorgte.

Nach einer etwa halbstündigen Pause begann der Festakt zur Zeugnisverleihung. Dass der diesjährige Abiturjahrgang sich bewusst am Ende eines „Jahres zum Erinnern“ sieht, verdeutlichte der einleitende Song „Always remember us this way“ – im Original von Lady Gaga, nun interpretiert von den Abiturientinnen Lena Mahle, Kim-Laura Malthaner, Yvonne Musch, Maria Noce und Freia Völkel. In seiner Rede ging Schulleiter Klaus Amann nicht nur, wie einleitend erwähnt, auf den Buchtitel „Ein Jahr zum Vergessen“ (Klaus Zierer) ein, sondern verdeutlichte auch, wie schnell eine Schulkarriere am Salvatorkolleg verläuft – wie rasch acht Jahre zum Erinnern vorbei sind. Im Schuljahr 2013/14 war der damalige stellvertretende Schulleiter als Krankheitsvertretung in Klasse 5a als Mathelehrer tätig. Er bezeichnete seinen Unterricht als „Abiturvorbereitung“ und versicherte den Sextanern, dass acht Jahre sehr schnell verstreichen. Nun ist es so weit, die Fünfer von damals sind die Abiturienten von heute.

Einen besonderen Dank gab es überraschend für Oberstufenberater Josef Heine: Er bekam von Schülerseite einen Blumenstrauß überreicht, dazu ein großes Lob dafür, immer erreichbar zu sein und immer einen guten Rat geben zu können. Für die Abiturientinnen und Abiturienten sprachen zuvor Aleyna Köse und Felicitas Fauser. Während Aleyna in ihrem Rückblick auf die Unter- und Mittelstufenjahre Anekdotisches und Haarsträubendes referierte – subsummierbar unter der Überschrift „Der Handschuh im Tageslichtprojektor“ – ging Felicitas auf die Kursstufe ein, die nunmehr zu Ende geht. Zugleich verwies sie auf die ungewisse Zukunft für die Abiturient*innen, die mit dem Ende des Zeugnistages ihren Anfang nimmt.

Hoffnungsvoll stimmte dagegen die Rede des Elternvertreters Thomas Gindele. In einem urkomischen Vortrag, der zugleich höchsten wissenschaftlichen Standards genügte, stellte er den so genannten „Dunning-Kruger-Effekt“ vor, der seit der Präsidentschaft Donald Trumps in aller Munde ist. In Kurzform besagt er: Wer sehr wenig von einer Sache versteht, überschätzt seine Fähigkeiten darin oft maßlos. Mit zunehmender Kompetenz wachsen Bescheidenheit und Einsicht in die eigenen Limits. Erst bei ausdauernd erworbener Expertise steigt das Selbstvertrauen wieder. In seinem Vortrag erläuterte er diese Zusammenhänge, zur großen Erheiterung des Publikums, am Beispiel des Elternseins.

Den Schluss- und Höhepunkt der Feierstunde bildete die Übergabe der Abiturzeugnisse sowie zahlreicher Fachpreise an die Absolvent*innen am Salvatorkolleg. Der Gesamtschnitt lag, wie ebenfalls oben erwähnt, bei sensationellen 1,97. Vier Schülerinnen und zwei Schüler erreichten dabei die Bestnote 1,0: Rica Jaufmann, Ronja Joos, Lara Stroh, Freia Völkl, Ben Brauchle und Ian Gindele.

Markus Benzinger

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