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„Musik macht Menschen zu Menschen“ – Zum Werkstattkonzert am Salvatorkolleg

Warum ist Kultur, warum sind Konzerte wichtig? Musiklehrerin Christine Braig beantwortet es mit einem Zitat des Dirigenten Christian Thielemann: Es ist das, „was den Menschen zum Menschen macht“. Veranstaltet von der Musikfachschaft des Gymnasiums Salvatorkollegs fand am vergangenen Dienstag, den 4. Juni, das diesjährige „Werkstattkonzert“ statt. Unter Federführung von Frau Braig stellten insbesondere die Ensembles der Unterstufe ihr musikalisches Können unter Beweis.

Zu Beginn des Konzerts waren erst einmal „alte Bekannte“ zu sehen und zu hören: Die Schlossbläser, inzwischen stark verjüngt, eröffneten unter der Leitung von Musiklehrer Bernhard Klein den Konzertabend mit der bekannten Eurovisions-Fanfare, die eigentlich aus dem „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier stammt. Danach hatte das Vokalensemble seinen Auftritt. Die Sängerinnen aus den Jahrgängen der Kursstufe interpretierten Stücke aus dem Soundtrack des Films „Die Kinder des Monsieur Mathieu“. Als Solistinnen konnten dabei Carla Hilgarth und Miriam Rohde überzeugen.

Nach einem weiteren Intermezzo der Schlossbläser – "Yesterday" von den Beatles – erfolgte nun der erste Auftritt eines der Ensembles aus der Klassenstufe 5. Die Instrumentalgruppe, ebenfalls geleitet von Herrn Klein, gab mit dem kreativen Einsatz verschiedenartigster Instrumente die Stücke „im Regen“, „Der verträumte Pinguin“ und „Der Prinz vom Kongo“ zum Besten. Nach einem weiteren Beatles-Song der Schlossbläser („I Want to Hold Your Hand“) und einer kurzen Pause war dann die Musiktheaterklasse der Sextaner unter der Leitung von Christine Braig an der Reihe.

Die Zuschauer erwartete eine phantasievoll choreographiertes Potpourri aus von Camille Saint-Saëns‘ „Karneval der Tiere“. Zum Schluss zeigten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a (in der Einladung irrtümlicher Weise als 6b abgedruckt), was sie in den vergangenen Wochen und Monaten in ihrem Musikprojekt einstudiert haben: Neben den beiden bekannten Liedern „Morning has Broken“ von Cat Stevens und „Hallelujah“ von Leonard Cohen sangen und spielten die jungen Musiker den schwedischen Kanon „Livet“.

Gewissermaßen das letzte Wort hatten dann noch einmal die Schlossbläser: Das „Cibel“ des Barock-Komponisten Jean-Baptiste Loeillet setzte den würdigen und feierlichen Schlusspunkt.
Ein besonderer Dank gilt neben der Fachschaft Musik und allen Beteiligten Schülerinnen und Schülern vor allem Malorie Compeyron von europäischen Freiwilligen Dienst (EFD), die mit unermüdlichem Fleiß die Requisiten für die Aufführung gebastelt hat. Der Eintritt war gewohntermaßen frei, jedoch waren Spenden erbeten – einerseits, um damit Unkosten der Musikprojekte zu decken, andererseits, um das Schulsozialprojekt des Salvatorkollegs, die Blindenschule der Venerini-Schwestern in Assam (Indien) zu unterstützen.

Musik und Kultur sind das, was den Menschen zum Menschen macht. Von daher wäre es erfreulich gewesen, wenn an jenem Dienstag abend etwas mehr Zuhörer den Weg ins Foyer des Gymnasiums gefunden hätten, den hohen Temperaturen und dem vorzüglichen Grill- und Badewetter zum Trotz.

Markus Benzinger

>> Artikel in der SZ vom 6. Juni 2019

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