Philosophisch-Theologisches Forum der Kursstufe I
Dass es am Salvatorkolleg familiär zugeht, ist eine an der Schule gerne und häufig gebrauchte Formulierung. Einen weiteren Beleg dafür lieferte das Philosophisch-Theologische Forum (PTF), das auch heuer wieder auf dem Programm der Kursstufe I stand. Vom Nachmittag des 20. März bis zum 22. März fand die bei Schülerinnen und Schülern beliebte Veranstaltung im Jugendhaus St. Norbert auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Rot an der Rot statt.
Die erneuerte Konzeption sieht für den zweiten Teil (der erste fand Mitte Oktober 2018 statt) die Themen „Werte“ und „Berufsethik“ vor. Damit soll einerseits das Sozialpraktikum, das die Kursstufler im vergangenen Februar absolviert hatten, nachbereitet und andererseits die künftige Studien- und Berufswahl zumindest in beschiedenem Maße vorbereitet werden.
Was ist nun mit der einleitenden Formulierung gemeint, es sei familiär zugegangen beim diesjährigen PTF? Bereits vor der ersten Arbeitsphase am ersten Tag, dem Mittwochnachmittag, haben zwei Ehemalige des Salvatorkollegs referiert: Laura Waizenegger und Toni Zimmermann (beide Abitur 2018) stellten die Informationsveranstaltung Fit4Job der Volksbank vor und luden die anwesenden Schülerinnen und Schüler der Kursstufe I zur Teilnahme ein. Im weiteren Verlauf des Tages beschäftigten sich die Teilnehmer mit dem Begriff „Werte“. Anhand von Impulsen in Form von Zitaten und kurzen Texten definierten sie zuerst abstrakt, was für sei ein Wert ist (oder sein kann). In einer abschließenden Gruppenarbeit tauschten sich die Schülerinnen und Schüler über ihre zuvor erarbeiteten Werte aus und erstellten schließlich ein Ranking von Werten, die ihnen am wichtigsten sind.
Dass der Umgang mit Werten nicht leicht ist, und insbesondere Wertkonflikte und daraus resultierende Dilemmasituationen oft schwer zu klären sind, dies zeigte sich am zweiten Tag. Eine komplizierte Beziehungsgeschichte animierte die Schülerinnen und Schüler dazu, das Verhalten der Beteiligten zu bewerten. Auf dieser Grundlage erarbeiteten sie sich schließlich die vier Grundwerte gemäß dem so genannten „Georgetown Mantra“. Auch an Tag zwei traf eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums ein: Jasmin Woßmann (Abitur 2013) ist mittlerweile in einer Behinderteneinrichtung tätig und erzählte aus ihrem Berufsalltag. Dass es im Beruf oft zu schwierigen ethischen Entscheidungen kommt, konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer so aus erster Hand erfahren. Nach diesem Input beleuchteten die Teilnehmer vier Berufsgruppen anhand von Dilemma-Situationen in Form einer ausführlichen Gruppenarbeit.
Auch der dritte und letzte PTF-Tag, der Freitagvormittag, begann mit zwei – aus Sicht des Verfassers – alten Bekannten: Julian Walentin (Abitur 2013) und sein Bruder Manuel (Abitur 2015). Die beiden stellten kurz die Arbeit des Ehemaligenvereins am Salvatorkolleg vor und informierten dann über das von diesem Verein organisierte Bewerbungstraining, welches im Sommer stattfindet. Den feierlichen Abschluss bildete, wie bereits im letzten Jahr, die Übergabe der Compassio-Zertifikate für das erfolgreiche Absolvieren des Sozialpraktikums in der barocken Bruderschaftskirche St. Johann in Rot an der Rot. Darüber hinaus erhielten die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr erstmals eine schriftliche Bestätigung, den ersten Teil des PTF bestanden zu haben.
Auch in diesem Jahr war das PTF eine für alle Beteiligten bereichernde und schöne Erfahrung. Neben den begleitenden Lehrern Frank Harteker, Alexander Notz und Markus Benzinger und der begleitenden Lehrerin Steffi Baur geht nochmals ein herzlicher Dank an Schulseelsorger P. Mariusz Kowalski, an den stellvertretenden Schulleiter (und ehemaligen PTF-Begleitlehrer) Klaus Amann sowie an alle Schülerinnen und Schüler, die mit Gesang und Instrumentalmusik den Gottesdienst verschönert haben.
Markus Benzinger
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