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„Verkündet das Wort!“ – Eine Gedenkfeier zum hundertsten Todestag von Ordensgründer P. Franziskus Jordan

Ohne Salvatorianerorden kein Gymnasium Salvatorkolleg, ohne ihn kein Salvatorianerorden: Vor wenigen Wochen jährte sich der Todestag von Ordensgründer Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan zum einhundertsten Mal. Aus diesem Anlass fand bereits am Mittwoch, den 19. September ein abendlicher Vortrag von P. Michael Overmann im Pius-Scheel-Haus statt. Am vergangenen Dienstag richtete nun auch die Schule eine Gedenkfeier aus.

Schulseelsorger P. Mariusz Kowalski, der den zugehörigen Gottesdienst leitete, berichtete darin über das bewegte Leben Pater Jordans. Dieser wurde vor genau 170 Jahren als Johann Baptist Jordan im südbadischen Gurtweil, nahe der deutsch-schweizerischen Grenze, geboren. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend holte er nach Maler- und Dekorateurlehre mit 26 Jahren das Abitur nach und studierte danach zuerst in Freiburg (D) Theologie, danach in Rom Orientalische Sprachen. Wegen der katholikenfeindlichen Gesetzgebung während des Kulturkampfes konnte er seinen Priesterberuf in Deutschland nicht ausüben. Auf einer Orientreise hatte er sein Erweckungserlebnis und gründete Ende 1881 die „Gesellschaft des göttlichen Heilandes“ – heute besser bekannt als Salvatorianerorden. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verlegte P. Jordan den Ordenssitz in die neutrale Schweiz, nach Fribourg. Ganz in der Nähe, in Tafers, verstarb er vor fast exakt hundert Jahren, Anfang September 1918.

Pater Mariusz würdigte im Gottesdienst das Werk des umtriebigen Theologen und wies, wie schon eine Woche zuvor P. Michael Overmann, auf den ungewöhnlichen Werdegang Pater Jordans hin: Ein Dorfbub aus dem abgelegenen Südschwarzwald studierte Theologie, gelangte nach Rom, erlernte Koptisch, Syrisch und Aramäisch (Spricht hier jemand Aramäisch?) und gründete schließlich einen Orden, der bis heute existiert.

Gedankt sei an dieser Stelle noch einmal allen, die zum Gelingen der Feierstunde beigetragen haben, die sich nicht zuletzt auch als logistische Mammutaufgabe erwies: Für den Gottesdienst in der Kolleghalle mussten Stühle für sämtliche Schülerinnen und Schüler sowie den gesamten Lehrkörper erst gebracht und geordnet aufgestellt und schließlich wieder – ebenso geordnet – zurück in die Klassenzimmer geschafft werden. Ein besonderer Dank geht an Christine Braig, die die musikalische Begleitung der Feierstunde geleitet hat.

Wer sich über Pater Jordan und die Gründung des Salvatorianerordens informieren möchte, kann dies momentan auch im Foyer des Gymnasiums tun, wo sich eine kleine Ausstellung zum Leben und Wirken des Ordensstifters befindet.


Markus Benzinger