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Der Maler Manfred Scharpf aus Schloss Zeil lässt in Auseinandersetzung mit den spätgotischen Tafelbildern des Wurzacher Altares von Hans Multscher einen neuen Wurzacher Altar entstehen. Dabei sollen die acht Tafeln in Originalgröße entstehen; der fehlende Mittelteil des Altarretabels soll ergänzt werden.

In den umfangreichen und komplexen Entstehungsprozess dieses großen Kunstwerkes werden die Schülerinnen und Schüler mit eingebunden und werden so zu Mitschöpfern des neuen Gemäldes. Das Kunstwerk soll an Ostern fertig gestellt sein und in einer öffentlichen Präsentation, der Ort und Rahmen noch bestimmt werden muss, vorgestellt werden.

Mit Schuljahresbeginn im September 2012 hat der Künstler Manfred Scharpf seine Arbeit am neuen Wurzacher Altar aufgenommen. Sein Atelier befindet sich für die Zeit der Durchführung des Projektes in einem der historischen Räume des Wurzacher Schlosses, in direkter Nachbarschaft zu den Kunsträumen des Gymnasiums.

Dem Projektziel entsprechend ist von Beginn an eine ausgewählte Gruppe von Schülerinnen und Schülern an der Konzipierung und Entstehung des neuen Werkes beteiligt. Dabei geht es zunächst darum, sich inhaltlich mit Themen und Fragen auseinanderzusetzen, wie die ursprünglichen Motive auf den spätgotischen Tafeln in die Gegenwart neu übersetzt werden können. In mehreren Gesprächsrunden stellt der Künstler seine Motivideen und -skizzen für den neuen Wurzacher Altar den jungen Leuten zur Diskussion vor. Immer wieder werden die Motivskizzen vom Künstler abgeändert, modifiziert und ergänzt. Die Anregungen, die durch die Schüler gegeben werden, fließen zum Teil direkt in die Gestaltung der Tafeln ein. Dieser inhaltliche Dialog zwischen dem Künstler und den Schülern garantiert mehr als in einer zeichenhaften Weise, dass der neu entstehende Gemäldezyklus in der Gegenwart und in der Welt des 21. Jahrhunderts wurzelt.

Parallel zu den inhaltlichen Überlegungen verfolgen die Schüler den Entstehungsprozess von Gemälden in altmeisterlicher Maltechnik. Sie erleben den allmählichen Aufbau des Malgrundes, die verschiedenen Phasen der Farbgebung sowie das breite Spektrum der Mal- und Werkstoffe. Unter Anleitung des Künstlers nehmen die jungen Leute auch kleinere Aufgaben bei der Gestaltung der Bilder wahr.

Bald nach Projektbeginn zeigte sich auch die Notwendigkeit, das Projekt und das allmählich wachsende Kunstwerk nach außen hin zu vermitteln und zu kommunizieren. So zeigten nicht nur  verschiedene Medieninstitutionen (Zeitung, Radio, Fernsehen) Interesse an dem Projekt, auch Besucher im Atelier verlangten Auskunft. Daher wuchs den Schülerinnen und Schülern eine neue Aufgabe zu, nämlich das Kunstprojekt mit seinem Ziel und seiner Intention adressatengerecht vorzustellen.