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L. Uhlig - Seniorenresidenz

„Wir sind Alle eine große Familie“ – Sozialpraktikum in der ASB-Seniorenresidenz Wolfegg

Ich verbrachte mein Sozialpraktikum in einem betreuten Wohnheim, das vom ASB in Wolfegg geleitet wird. Ich habe mich bewusst für ein Seniorenheim entschieden, da dort mehr Interaktion, sprich Diskussionen, möglich wären. Mir war es sehr wichtig etwas über die Menschen dort zu erfahren; wieso sie überhaupt in einem Seniorenheim leben und wieso gerade in einem betreuten Wohnheim. Dies war ein zentraler Aspekt für meine Wahl und ich habe meine Wahl keineswegs bereut.

Die Zeit beim ASB war für mich eine wundervolle Zeit. Ich habe sie sehr genossen auch wenn nicht jeder Tag eine Überraschung war oder ich jeden Tag etwas anderes gemacht habe. Schon nach den ersten 3 Tagen setzte eine gewisse Monotonie ein, doch diese hielt mich nicht davon ab mein Sozialpraktikum auszunutzen. Mir war es wichtig mit den Leuten zu reden und dafür hatte ich sehr viel Zeit. Ob beim Spielen oder beim wöchentlichen Betreuungsnachmittag. Ich erfuhr viel über die einzelnen Leute, wenn auch nicht nur angenehme Sachen, aber so ist das Leben nun mal und das machte das Sozialpraktikum geradezu spannend für mich. Die Einen kamen nach dem Krieg hierher und waren im Seniorenheim aufgrund von Verletzungen und die Anderen trafen eine Entscheidung, sei es aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen. Diese Geschichten waren es warum ich mich für ein Seniorenheim entschied.

Schon ab der ersten Sekunde wurde ich herzlich ins Team aufgenommen und gleich mit eingespannt. Die Bewohner des Seniorenheims und all meine Kollegen waren mir gegenüber sehr freundlich und haben mir all meine Fragen so gut es nur ging beantwortet, wofür ich sehr dankbar bin. Mein Chef sagte zu mir: ,,Wir sind Alle eine große Familie" und das habe ich sofort gemerkt. Jeder war freundlich und hat den Anderen so gut es ging geholfen, doch wie in einer Familie gibt es auch unangenehme Momente, aber egal was passierte, meine Kollegen nahmen es gelassen, um eine friedliche Atmosphäre zu sichern.

Meine Arbeit hat während meines Sozialpraktikums eher eine nebensächliche Rolle gespielt. Primär waren es hauswirtschaftliche Pflichten wie Toiletten säubern oder den Gesellschaftsraum reinigen. Viel wichtiger, so habe ich es empfunden, war der Kontakt mit den Menschen. Das heißt, ich war oft mit der Betreuung einzelner Bewohner beauftragt. Meist spielten wir etwas. Mühle, Mensch ärgre dich nicht oder Kniffel. Auf Wunsch meinerseits durfte ich bei der Betreuung mit, was mir einen tollen Einblick verschaffte. Die Aufgaben der Betreuung mögen zwar recht einfach sein, z.B. Waschen oder Strümpfe anziehen, doch sie sind sehr wichtig.

Das Sozialpraktikum war für mich eine super Erfahrung. Es hat mir einen weiteren Blick in die Arbeitwelt verschafft und war eine Abwechslung zum alltäglichen Schulleben. Auch wenn das Sozialpraktikum mir nicht bei der Berufswahl geholfen oder mein Weltbild verändert hat, ist es meines Erachtens ein wichtiger Bestandteil der Schule und ich kann jeden nur empfehlen offen an die Sache heranzugehen, denn vielleicht wird man ja positiv überrascht.

Lucas Uhlig